Ausstellung

Das Museum zeigt auf drei Etagen Krippen aus drei Jahrhunderten. Diese Seite beschreibt kurz einige Exponate, um einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Sammlung zu geben, wie etwa die Fasten- und Jahreskrippen.

Die Lofferer Krippe

Lofferer Krippe

Die Lofferer Krippe

Im ersten Stock steht das Glanzstück der Ausstellung: die Lofferer Krippe vom ehemaligen Loffererhof in Gries (heutige Grundschule) aus der Zeit um 1750. Pfarrer Pater Hilarius Imfeld erwarb die Krippe für das Kloster Muri-Gries 1924. Sie wurde bis in die vierziger Jahre im Rekreationssaal des Klosters aufgestellt, bevor sie etwa zwanzig Jahre in Kisten dahinvegetierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Krippenberg bei einer Entrümpelung verloren. 1960 wurde ein Teil der gekleideten Barockfiguren restauriert, wie etwa die Hirten in heimatlicher Tracht oder die Könige (im Bild) in goldgewirkte orientalische Prunkgewänder.

Die Prälatenkrippe

Die Prälatenkrippe wurde bis ins Jahre 1962 als persönliche Krippe in der Abtei von Abt Stefan Kauf (1907-1962, Abt des Benediktinerklosters Muri Gries von 1947-1962) aufgestellt.

Die Prälatenkrippe

Die Prälatenkrippe

Heute steht die Krippe im Museum und wird als große Probstkrippe ausgestellt. Die Figuren wurden von der Künstlerfamilie Probst aus Sterzing angefertigt. Die detaillierten und liebevollen Darstellungen der einzelnen Szenen, sowie die schlichte Gestaltung der einzelnen Figuren sind typisch für die Künstlersprache von Augustin Alois Probst (1758-1807), welche zu einer einzigartigen Ausstrahlung und Wirkung der gesamten Krippe beiträgt. Neben dem traditionellen Weihnachtsgeschehen beinhaltet die Krippe das Schloss von König Herodes und heimatbezogene Figuren, wie etwa die Knappen des Sterzinger Bergbaues.

Die Jahreskrippe

Die Jahreskrippe,
Jesus mit Nikodemus, Joh 3,1-13

Die Jahreskrippe
Jesus mit Nikodemus, Joh 3,1-13

Ist die Jahreskrippe am aussterben? Prälat Konrad Lechner (1901-1994) vom Chorherrenstift in Neustift bei Brixen hat dies in den achtziger Jahren befürchtet. Beim Aufbau des Krippenmuseums wurde sein Anliegen bedacht und der Jahreskrippe eine große Bedeutung übertragen.

Hier im Bild begegnet Jesus Nikodemus, einem Pharisäer und einflussreichen Juden. Nikodemus kann Jesu Worte nicht verstehen; dennoch prägt ihn die Begegnung. Nach dem Tod Jesu ist er es, der sich im Hohen Rat für eine ehrenvolle Bestattung von Jesus einsetzt.

Die ausdrucksvollen Gesichter und die Gestik der Figuren, sowie ihre stilvollen Gewänder wirken sehr lebendig. Der Betrachter wird eingeladen, wie Nikodemus Jesus zu begegnen und von der Botschaft berührt zu werden.

Die Fastenkrippe

Die Fastenkrippe

Die Die Fastenkrippe
Von Augustin Alois Probst (1758-1807)

Die Figuren dieser Fastenkrippe sind 2 bis 2.5 cm groß und bilden in der religiösen Kleinkunst Tirols ein einzigartiges Werk in der jahrhundertelangen Krippentradition. Die Stationen des Leiden Jesu werden in geschlossenen Szenen dargestellt, angefangen mit der Verspottung, Geißelung und Dornenkrönung bis hin zur Kreuzigung. Die schwungvollen Figuren, unterstützt durch eine dramatische Farbgebung, erzählen dem Betrachter die Leidensgeschichte als Schauspiel.